der ferne Blick / le regard perdu / Anna Schuster und Sara F. Levin

Ecole des beaux Arts Becancon 15 März 2016 – 16.April 2016

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Den Kern der Ausstellung bildet eine Reihe aus 65 Fotografien. Die Serie zeichnet eine Weltreise auf einem Schiff (MS Odessa), die wahrscheinlich in den frühen achziger Jahren gemacht wurde, auf. Es ist der Blick eines Unbekannten der seine Reise in Bildern festhielt. Die ursprünglich als Diapositive vorhandenen Bilder wurden auf einem Brachgelände in Berlin gefunden. Durch die Witterung waren diese teilweise stark beschädigt. Sie bekommen dadurch etwas Visionäres, sind Erinnerung und Traumbilder gleichermaßen.

Die in der Ausstellung gezeigten Bilder, Installationen und Filme sprechen von der Wandelbarkeit der Welt. So sind die Fotografien nicht nur Belege einer Reise sondern sie demonstrieren in ihrer Vergänglichkeit auch das Erinnern selbst, das schwächer wird, fragmentarisch oder überblendet von anderen Ereignissen des Lebens. Darin zeigt sich die Vergangenheit auch als das ehemals Wirkliche, das, da es nicht mehr ist, wieder zur Möglichkeit geworden ist, die sich verschieden erinnern und interpretieren lässt.

In den aus den Bildern entwickelten Modellen ist diese „Möglichkeit“ visionär, als mit einer in der Zukunft operierenden Gestalt. Im Raum verteilt, mit den langen, bis zum Boden reichenden Farbfolien wie sie beim Film verwendet werden, erscheinen die Besucher selbst Protagonisten eines eben entstehenden Filmes zu sein.

Was ist Wirklichkeit, was Vision, was Erinnerung und welche Bilder können dafür stehen? Die Ausstellung versucht einen möglichen Ansatz dafür zu formulieren in unserer Gegenwart der unendlich vielen Bilder.

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